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Phantasm - Lawes: Consorts to the Organ - Klassik

This wonderful CD has earned the right to meet with many interested ears.

William Lawes lived as intensely as he composed: expressive, sensitive, loyal and true to his ideals. The price he paid for it was high because it was quite early in the English Civil War, when he fought for his friend and patron Charles I. This precaution had him appointed to secure the royal bodyguard, the hostilities were not really expected to protect his favorite composer. Unfortunately he was killed by troops of the Puritans at Chester. The King was so distressed that he gave him the honorary title of Father of Music which was very unusual for a court composer.

Lawes' mission at the court of Charles I was to write music for the royal chamber. Here sounded complex contrapuntal works for viols, lutes and small organs that could only hear a handpicked group of minions. Lawes' special position in this court circles meant that he almost left only works for these occupations. A particularly prominent position thereby took his collection of consort works for organ and viola ensemble, which was now the special ensemble Phantasm rerecorded under the direction of Laurence Dreyfus at the label Linn Records. So far there are not many recordings of these works, and that the present discussion of the recent English musician is with them is very rewarding.

The cleverly crafted 'Aires', 'Fantazias' and 'Paven' upload their one performer to bring out votes to cast a new perspective on the score and set other priorities. Lawes' music is an inexhaustible source of ever new interpretations. Spun, daring harmonic and vocal beauty of this consistently present the seven musicians of Phantasm is a fascinating musical language, which is perfect for inner contemplation and meditative listening. Lawes' music radiates in this interpretation of both sensual depth as witty conversation. This is evident in fast-moving dance movements such as the Aire a 5 'from the' Set a 5 in C ', the musician hintupfen with airy slight swing or 6 in other pieces like the dark' Fantazy a 6 'from the' Set a in F ', which are in this interpretation of the denser texture that they sparkle like gold-embroidered brocade heavy in ever new facets.

All voices are wonderfully balanced with each other, the sound of the instruments is matched simultaneously organic and clearly audible. Played by Daniel Hyde organ is always more in the background and enriches the string section very gently with another Klangfacette. A masterly crafted by Linn Records recording technology rounds out the production.

This recording is one of the absolute highlights CD this year and has earned the right to meet with as many interested ears. Unfortunately the booklet is written only in English, can follow so that certainly not all German listeners are the good versions of Laurence Dreyfus.

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Interpretation: 5 stars
Klangqualität: 5 stars
Repertoirewert: 4 stars 

Musik in der königlichen Kammer

Diese wunderbare CD hat es verdient, auf viele interessierte Ohren zu stoßen.

William Lawes lebte so intensiv wie er auch komponierte: expressiv, sensibel, feinsinnig, loyal und seinen Idealen treu. Den Preis, den er dafür bezahlte, war hoch, denn er fiel recht zeitig im englischen Bürgerkrieg, als er für seinen Freund und Förderer Charles I. kämpfte. Dieser hatte ihn vorsichtshalber in die sichere königliche Leibgarde berufen, für die eigentlich keine Kampfhandlungen zu erwarten waren, um so seinen Lieblingskomponisten zu schützen. Doch half all dies Lawes leider nichts; er wurde bei Chester von Truppen der Puritaner getötet. Daraufhin war der König so betrübt, dass er ihn - sehr unüblich für einen Hofkomponisten - offiziell betrauern ließ und ihn mit dem Ehrentitel ‚Vater der Musik‘ bedachte.

Lawes‘ Aufgabe am Hofe Charles I. war es, Musik für die königliche Kammer zu schreiben. Hier erklangen komplexe kontrapunktische Werke für Gamben, Lauten und kleine Orgeln, die nur ein handverlesener Kreis von Günstlingen hören durfte. Lawes‘ Sonderposition in diesen höfischen Kreisen führte dazu, dass er fast nur Kompositionen für diese Besetzungen hinterlassen hat. Eine besonders hervorgehobene Stellung nehmen dabei seine Sammlung an Consort-Werken für Orgel und Gambenensemble ein, die jetzt vom Spezial-Ensemble Phantasm unter der Leitung von Laurence Dreyfus beim Label Linn Records neu eingespielt wurde. Es gibt bisher nicht viele Aufnahmen dieser Werke, weshalb die vorliegende neuerliche Auseinandersetzung der englischen Musiker mit ihnen sehr lohnend ist.

Die raffiniert gearbeiteten 'Aires', 'Fantazias' und 'Paven' laden ihre Interpreten dazu ein, Stimmen herauszuarbeiten, neue Blickwinkel auf die Partitur zu werfen und andere Schwerpunkte zu setzen. Lawes‘ Musik ist eine unerschöpfliche Quelle für immer neue Lesarten. Versponnen, harmonisch gewagt und dabei durchweg von gesanglicher Schönheit präsentieren die sieben Musiker von Phantasm eine faszinierende Tonsprache, die zur innerlichen Andacht und meditativem Zuhören einlädt. Lawes‘ Musik strahlt in dieser Interpretation zugleich sinnliche Tiefe wie geistreiche Unterhaltung aus. Dies zeigt sich in schnell bewegten Tanzsätzen wie der 'Aire a 5' aus dem 'Set a 5 in C', die die Musiker mit luftig leichtem Schwung hintupfen oder in anderen Stücken wie der dunklen 'Fantazy a 6' aus dem 'Set a 6 in F', die in dieser Interpretation von so dichter Textur sind, dass sie wie Gold durchwirkter schwerer Brokat in immer neuen Facetten funkeln.

Alle Stimmen sind wunderbar miteinander ausbalanciert, der Klang der Instrumente ist gleichzeitig organisch abgestimmt und klar durchhörbar. Die von Daniel Hyde gespielte Orgel bleibt immer eher im Hintergrund und reichert den Streichersatz sehr sanft mit einer weiteren Klangfacette an. Eine von Linn Records gestaltete meisterliche Aufnahmetechnik rundet die Produktion ab.

Diese Einspielung ist eins der absoluten CD-Highlights dieses Jahres und hat es verdient, auf möglichst viele interessierte Ohren zu stoßen. Leider ist das Booklet nur in englischer Sprache verfasst, so dass sicherlich nicht alle deutschen Hörer den guten Ausführungen von Laurence Dreyfus werden folgen können.     

 

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Klassik
04 January 2013