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Robin Ticciati & DSO - Debussy & Faure - HiFi & Records

Das Album liefert zuallererst einen willkommenen Beitrag zum Repertoire. Es ergibt Sinn, den 17 Jahre älteren Gabriel Fauré in die Nähe Debussys zu rücken. Schließlich hatten sich beide, wie auch Schönberg und Sibelius, in Maeterlincks symbolistisches Drama Pelléas et Mélisande verguckt. Faurés selten gespielte Suite erfährt hier, neben der Ouvertüre zu seiner Oper Penelopé, eine kongeniale Interpretation: Gewiss reicht diese Musik an Debussys Innovations-kraft nicht heran, aber sie berührt in ihrer lyrischen, verhaltenen Farbigkeit. 2015 hat der australische Komponost Brett Dean die Ariettes Oubliées kongnial orchestreiert, sechs Verlaine-Vertonungen Kozena mit hellen Mezzo-Farben höchst sensibel und idiomatisch vorträgt. Schon ihretwegen lohnt diese Einspielung. Eine leichte Enttäuschung vermitteln hingegen die allzu breit ausbuchstabierten symphonischen Skizzen: Zwar tupft Robin Ticciati hier jeder Woge ihre Schaumkrone auf, aber etwas mehr Gischt dürfte La Mer schon versprühen. Den orchestralen Wohlklang aus der Berliner Jesus-Christus-Kirche fängt Tonmeister Henri Thaon detailliert ein. Ich empfehle den 24 Bit / 192 Kilohertz Download.

HiFi & Records Magazine
01 January 2018